Bei der Einführung der AHV im Jahre 1948 lag das Rentenalter für beide Geschlechter bei 65 Jahren. Die damalige Bezugsdauer eines 65-jährigen Mannes betrug rund 12 Jahre, diejenige einer Frau etwas mehr als 13 Jahre. Heutzutage beziehen Männer im Schnitt ca. 20 Jahre eine Rente, Frauen sogar rund 23 Jahre. Aufgrund der demografischen Entwicklung werden die Menschen immer älter. Alle zehn Jahre nimmt die Lebenserwartung um ein Jahr zu. Das bedeutet, dass die Rentenbezüge viel höher sind als die Einzahlungen. Dieses Ungleichgewicht wird jedes Jahr grösser; der AHV-Schuldenberg wächst und wächst. Laut Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider (SP) sind die Zahlen bekannt, nämlich 130 Milliarden Franken im Jahr 2050.
Trotz der knappen Annahme der schrittweisen Gleichstellung des Referenzalters für Frauen und Männer vom vergangenen Jahr, müssen wir nachhaltig nach weiteren Lösungen suchen um der jüngeren Generation auch eine Rente zu ermöglichen bzw. zu sichern. Und zwar bald. Die Jungfrei-innigen reichten deshalb die Renteninitiative ein, die am 3. März 2024 zur Abstimmung gelangt. Das Ziel ist, dass die AHV nachhaltig, sicher und fair finanziert wird. Wie soll dies geschehen? Die Initiative sieht vor, dass das Rentenalter an die Lebenserwartung geknüpft wird. Bis ins Jahr 2033 wird das Rentenalter für beide Geschlechter auf 66 Jahre erhöht. Dabei steigt das Rentenalter aber nur maximal zwei Monate pro Jahr. Berufsverbände wie zum Beispiel die Baubranche werden weiterhin unterstützt. Weitere Berufsgruppen mit körperlich schweren Tätigkeiten ebenfalls. Diese Menschen können früher in Rente gehen. Studierende und Doktoranden, die später ins Erwerbsleben eintreten, sind bereit, länger im Beruf zu arbeiten.
In den meisten europäischen Ländern wird/wurde das Rentenalter erhöht. Ja, zur Renteninitiative am 3. März 2024 um die Generationengerechtigkeit zu sichern.
Die Zeilen wurden auch als LeserInnenbrief von Manuela Wüthrich, Vizepräsidentin/Aktuarin im Glattaler veröffentlicht.